Melanie Gollin (Musikjournalistin) empfiehlt Angelika Mann – Was treibt mich nur

Melanie Gollin ist ausgezeichnete Musikjournalistin für Text und Audio. Ihr Schwerpunkt: Geld und Gerechtigkeit in der Musikindustrie – wie kann ein Weg in eine finanziell sichere, nachhaltige und kreativ lohnenswerte Zukunft für alle Beteiligten aussehen? Ansonsten kennt sie sich sehr gut mit Liedern aus, in denen es nicht um Liebe geht. Mehr Texte von Melanie lest ihr in ihrem Newsletter “Zwischen Zwei Und Vier”, dem Musikmagazin fürs Mailfach: zwischenzweiundvier.de

“Dies ist ein sogenannter Biografie-Song (ich bin mir nicht sicher, ob das ein offizieller Begriff ist, falls nicht ist er hiermit etabliert) und mit sechseinhalb Minuten nichts für mal eben zwischendurch: Die Lütte, wie Angelika Mann auch genannt wird, legt hier ihr Leben wahrheitsgetreu dar, angefangen bei der frühen Liebe zur Musik und der Vernunftentscheidung, Apothekerin zu werden. Dann kommt doch der Sprung ins kalte Wasser. Rauf auf die Bühne, hin zu einer der bekanntesten Sängerinnen der DDR mit allem, was an Selbstzweifeln dazugehört. ‘Warum wurde ich bloß, was ich bin?’ Angelika Mann erzählt in diesem Lied von 1981 jedoch nicht nur ihre eigene Geschichte, sie erzählt auch meine – und die aller, die für etwas brennen, das die Miete nicht zahlt, das aber auch nicht einfach so als Hobby nebenbei betrieben werden kann, weil es jede Minute jeden Tages Löcher in die Membran des eigenen Seins brennt. Die Antwort auf die im Titel gestellte Frage kommt ganz am Ende des Songs. Es ist nicht nur ihre Antwort, es ist auch meine – und die aller, die für etwas brennen, das… na, ihr wisst Bescheid. Ist schon gut, ich hab nur was im Auge"

Melanie Gollin über Angelika Mann – Was treibt mich nur

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